Erst hat Luna geweint, dann wir beide und dann nur noch ich… „still“ und heimlich.
Ich weiß, wer nicht stillen kann oder will, kann oder will es nicht mehr hören. (Der muss ja jetzt auch nicht weiterlesen!) Aber es gibt NICHTS liebevolleres, innigeres, berührenderes, näheres, wunderbareres und lebendigeres als sein Kind zu stillen. Nicht Mamas sind jetzt wahrscheinlich auch raus. Das ist auch völlig ok. Ich kann hier natürlich sowieso nur für mich reden. Und Widerworte und gegensätzliche Erfahrungen sind legitim;)
Trotzdem bin ich immernoch geflasht und gefühlsduselig ( und total verheult) und auch irgendwie geschockt von dem was ich gerade getan habe. Und um euch wirklich und wahrhaftig daran teilhaben zu lassen schreibe ich euch nun auch direkt. Einfach so wie es aus mir heraussprudelt.
Nach 19 Monaten und 3 Tagen habe ich nun tatsächlich abgestillt. A B G E S T I L L T.
WOW. Hätte mir das jemand vorher prophezeit, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Niemals hätte ich für möglich gehalten, dass ich „eine von diesen Müttern“ sein werde, die ihr Kind so lange stillt. Aber Kinder sind unterschiedlich, und so passt man sich eben an. Die Natur macht es möglich;) Das ist wohl der Lauf der Dinge wie man so schön sagt. Und meine Luna wollte nunmal 19 Monate und 3 Tage lang gestillt werden. Zuletzt zumindest Nachts und zum Einschlafen natürlich. (Und auch heute Abend war das so sicherlich nicht ihr Plan.)
Ich hatte mir da zwar kein Limit gesetzt, aber in letzter Zeit habe ich schon des öfteren mal gedacht, dass sie nun eigentlich mal damit abschließen könnte. Und ich auch.
Wie gesagt, es war nicht geplant. Ganz spontan wusste ich plötzlich jetzt oder „nie“. Den richtigen Zeitpunkt dafür gibt es wohl nicht. Und doch war heute auch allein deshalb schon ein guter Moment, weil ich allein mit ihr zu Hause war. Denn der Papa hätte sonst auch noch mitgeweint. 1000%. Denn es war furchtbar. Und furchtbar laut.
Auch war der der Zeitpunkt allein deshalb schon ideal, weil ich fast die ganze Woche frei habe und ihr notfalls noch mehr Aufmerksamkeit schenken kann als ich es ohnehin schon immer mache. Um ihr auch ohne Stillen so nah wie möglich zu sein.
Stillende Mamas werden verstehen was ich meine. Alle anderen halten mich jetzt wohl für verrückt. Aber das ist ok.
Meinen Sohn habe ich damals übrigens nur etwa 8-9 Monate lang gestillt, er hatte nach und nach kein Interesse mehr daran. So hatte sich das Thema von allein „gegessen“. Bei meiner Tochter hingegen ließ dieser Moment auf sich warten. Ich selber habe mir immer wieder gesagt irgendwann kommt der Tag an dem sie meine Milch nicht mehr interessiert. Aber Pustekuchen. Dieser Tag X kam und kam einfach nicht. Und ich selber war wohl auch sehr inkonsequent.
Gerade weil ich sehr viel arbeite, hatte ich wohl immer das Gefühl ihr nicht auch noch das Stillen nehmen zu können. Mein schlechtes Gewissen ließ sich so beruhigen und Luna auch.
Und heute, ganz ohne Vorwarnung und ganz spontan habe ich es einfach getan. Ich habe ein ganz normales Milchfläschchen zubereitet und es mit ins Bett genommen. Ich habe ihr erklärt, dass sie nun groß genug ist um ohne Mamas Milch einzuschlafen. Es folgte ein wahrscheinlich 7 Minütiger Wutanfall. Viele Tränchen sind geflossen. Mein großes Mädchen war traurig und wütend und irgendwann total erschöpft und durchgeschwitzt. Wann genau ich angefangen habe mit ihr zu weinen weiß ich nicht genau. Und plötzlich war es ganz still. Mit großen Augen hat sie mich angeschaut und mich mit Küsschen überhäuft. Dann hat sie ihr Fläschchen genommen und daraus getrunken. Ich habe bestimmt eine halbe Stunde lang gesungen, ihre Füße gekrault und ganz nah bei ihr gelegen. Nicht so nah wie in den letzten 19 Monaten und 3 Tagen, aber so nah wie möglich. Ganz friedlich ist sie eingeschlafen, ihr Fläschchen ganz fest umschlungen.
Und ich… ich habe weitergeweint. Still und heimlich.
Ich werde diese besondere Zeit nie vergessen und für immer in meinem Herzen tragen ❤ Danke Luna.
Deine Mama
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